passivhaus-eco gewinnt Architekturwettbewerb „design meets efficiency“
22. November 2009Der Architekturwettbewerb „design meets efficiency“ ist ein Award rund um moderne Architektur und innovatives und zeitgemäßes Bauen. Gesucht wurden neuartige und innovative Architekturkonzepte – privat wie gewerblich, die bereits realisiert wurden bzw. sich in Realisierung befanden. Die Hauptpartner des Wettbewerbs waren unter anderem die Stadt Augsburg, e+haus, eza!, Movilution Media und die REECO GmbH. Die Preisverleihung fand auf der 10. RENEXPO, Premiumpartner des Wettbewerbs für moderne Architektur und innovatives, zeitgemäßes Bauen, statt.
Prämiert wurde die interessanteste und beste Kombination aus Design, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Einzugsgebiet von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das Siegerprojekt, ein zertifiziertes Passivhaus bei Erlangen, vom Architekturbüro passivhaus-eco aus Herzogenaurach, konnte dabei durch sein ökologisches Gesamtkonzept und seiner innovativen, außergewöhnlichen Architektur überzeugen. Das Holzhaus verwendet Erneuerbare Energien und wurde unter konsequenter Verwendung von natürlichen, ökologischen und regenerativen Baustoffen hergestellt.
Das prämierte Passivhaus befindet sich in einem neu angelegten Wohngebiet in Bräuningshof nahe der südlichgelegenen Stadt Erlangen. Zwar folgen Proportion und Dachneigung des Baukörpers den Vorgaben des Bebauungsplans, jedoch wurde versucht die Ortssatzung modern zu interpretieren. Auf der Nordseite wird das nicht unterkellerte Holzhaus durch ein extensiv begrüntes Nebengebäude erweitert, welches gleichzeitig großzügig den Eingangsbereich überdacht.
Von hier aus gelangt man sowohl in den Wohnbereich als auch in die separat zugängliche Heilpraktikerpraxis auf der Nordostseite. Der zentral auf der Nordseite liegende Technikraum ermöglicht kurze Installationswege zum angrenzenden WC und zum darüberliegenden Bad. Südseitig bildet der Essbereich mit Küche im Erdgeschoss und der Wohnbereich im Obergeschoss, verbunden mit einer offen gestalteten Treppe mit Galerie, einen bis zum First reichenden offenen Raum. Im Spitzboden befindet sich noch eine Schlafgalerie für Gäste und ein zusätzlicher Abstellraum.
Das Passivhaus wurde mit einer sehr klaren, kompakten Gebäudeform ohne Vor- und Rücksprünge und mit einem optimalen A/V-Verhältnis konzipiert. Besonderer Wert wurde auf die konsequente Verwendung von umweltfreundlichen und regenerativen Baustoffen gelegt.
So wurde aus ökologischen und ökonomischen Gründen das Passivhaus und das Nebengebäude komplett als Holzrahmenbauweise vorgefertigt, wodurch die Bauzeit verkürzt und auch die Baufeuchte reduziert werden konnte. Viel Aufmerksamkeit wurde dabei der Luftdichtheit der Gebäudehülle gewidmet. Mit Erfolg: mit einem Blower-Door-Test von n50 = 0,2/h wurde der für ein Passivhaus geforderte Wert um 67 % übertroffen. Unter der Bodenplatte wurde mit Glasschaumschotter aus Recyclingglas gedämmt. Die diffusionsoffenen Holzrahmenelemente sind mit boratfreier Zellulose und Holzfaserdämmplatten gedämmt, welche biologisch abbaubar und wiederverwendbar sind.
Neben der Konstruktion wurde auch im Innenausbau überwiegend der nachwachsende Baustoff Holz verwendet. Bei der Auswahl der Haustechnik wurde, neben nachhaltigen und wirtschaftlichen Aspekten auch besonderer Wert auf einen hohen Wohnkomfort gelegt. Beheizt wird über Fächenheizungen in der Wand und im Fussboden. Die Energie hierfür liefert ein Pellet Primärofen mit integrierten Wasserwärmetauscher und eine großflächige Solarkollektoranlage auf dem Dach der Südseite. Des weiteren wurde ein Wärmerückgewinnungsgerät mit Gegenstromkanalwärmetauscher mit sehr guter Elektroeffizienz und einem hohen Wirkungsgrad ausgewählt. Neben der sehr energieeffizienten Haustechnik vervollständigen stromsparende Haushaltsgeräte und eine Regenwasserzisterne mit 5100 l das ökologische Gesamtkonzept.